Die gute Nachricht gleich zuerst: Jugendliche, die regelmäßig Tischtennis spielen, haben bessere Schulnoten. Tischtennisspieler und Turner haben laut einer im Juni 2009 veröffentlichten Studie einen Notendurchschnitt von 2,0. Dahinter liegen Kampfsportler (2,08) und Volleyballer (2,11). Ein weiteres Ergebnis: Schüler, die regelmäßig Sport treiben, haben gegenüber Nicht-Sportlern im Durchschnitt eine um 0,5 Punkte bessere Note. Für die Untersuchung hatten Wissenschaftler des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln über 600 Gymnasiasten und Hauptschüler befragt. Was liegt bei diesem Ergebnis näher, als Tischtennis und Schule miteinander zu verbinden?
Computerspiele fördern die Hand-Auge-Koordination, welche Hauptbestandteil beim Tischtennis ist. Reflexe werden geschult, Geschwindigkeiten werden besser wahrgenommen. Für manche Spiele wird strategisches Denken benötigt, für wieder andere Teamarbeit, was wiederum die Kommunikation wichtigmacht. In der Zocker-Szene lernt man passiv immer wieder wichtige Entscheidungen in stressigen Situationen zu treffen, um am Ende den Sieg einfahren zu können.
Aber natürlich gibt es auch Nachteile von Computerspielen. So kommen die Kinder heutzutage seltener vor die Haustür und auch die sozialen Kontakte können darunter leiden oder vernachlässigt werden, wenn man nicht gerade zusammen mit seinen Freunden oder der Familie ein Computerspiel spielt. Neue Leute lernt man dann fast nur im Internet kennen. Aber leider bleibt es meist dabei, da die Entfernung im Real Life (echten Leben) größer ist als auf einer Map (Spielfläche).
Und hier greifen wir als Verein ein: Denn warum sollte man seine Fähigkeiten, die man beim Computerspielen schult und erlernt, nicht im realen Sport umsetzen? Die Reflexe, die Koordination, die Wahrnehmung, die Eigenschaft Eigeninitiative zu zeigen, um wichtige Entscheidungen treffen und am Ende als Sieger den Tischtennistisch verlassen zu können – diese Fähigkeiten müssen genutzt werden! Und hier ist der Tischtennissport die richtige Wahl. Wir beim TTV Hervest-Dorsten sind bestens geschult, um uns diese Fähigkeiten zunutze zu machen und direkt beim Tischtennistraining an der Platte umsetzen zu können. Dort können dann im besten Fall auch Freunde gewonnen werden, die eventuell sogar dasselbe Computerspiel spielen wie DU!
Jugendtrainer und zweiter Jugendwart Robin Juste erklärt: „Jeder unserer Jugendlichen zockt mindestens ein Computer- oder Konsolenspiel. Selbst ich bin immer noch leidenschaftlicher Zocker und habe über den Sport einige meiner besten Freunde kennengelernt. Ich habe früher Tischtennis immer als besseres Computerspiel gesehen. Die Flugkurve des Balls zu erkennen und darauf rechtzeitig zu reagieren war meine Quest (Herausforderung). Als Belohnung gab es diesmal keine Items (Gegenstände), dafür aber einen Sieg und das freudige Abklatschen meiner Freunde.“
Das Magazin „Trainerbrief“ vom Verband Deutscher Tischtennistrainer thematisierte die Problemstellung, die sich aus der neuen, medialen Welt ergibt, bereits im April 2015: In den letzten Jahren geriet der Vereinssport, in besonderem Maße der Jugendsport, immer mehr in die Krise. Selbst die Anzahl der Jugendmannschaften im Fußball nimmt rapide ab. Beim Tischtennis ist vor allem in der Mädchenabteilung ein desolater Zustand erreicht. Hintergründe für diese Tendenz sind die sozialen und strukturellen Veränderungen in unserer Gesellschaft. Die Ablenkungsmöglichkeiten der verschiedenen medialen und weltlichen Angebote nehmen stetig zu. Vor 15 Jahren begannen Computerspiele Jugendliche – Jungs wie Mädchen – in ihren Bann zu ziehen, der deutlich stärker war als der des Sports und auch heute noch einen gewissen Suchtfaktor auslöst. In der Vergangenheit lebte der Sport im Allgemeinen von der Begeisterung und dem inneren Willen besser zu werden. Gleichzeitig war der Sportverein der Treffpunkt für Freunde und Kameraden. Diese Begeisterung wurde durch Computerspiele und andere Medien, wie bspw. Facebook, übertroffen. Aus unserer heutigen Sicht kann Tischtennis als Sport in Deutschland nur dauerhaft überleben, wenn engagierte Leute aus den Vereinen der digitalen Welt etwas entgegensetzen.
Der Tischtennissport steht in direkter Konkurrenz zu der Playstation, Xbox und dem Computer. Auch wenn die Worte „Sucht“ und „Droge“ im Sport nichts verloren haben, sollte man sich doch kurz mit den Begriffen und unserem Verständnis von der „Droge Tischtennis“ auseinandersetzen. Hintergrund ist, dass im Gehirn – auch bei mäßig betriebenem Sport – Endorphine freigesetzt werden und diese für ein Glücksgefühl sorgen. Der Mensch strebt nach Glücksmomenten, die ihn aus dem Alltag herausheben. Sport ist eine grundsätzlich gesunde Form dies zu erreichen, da er das körperliche Wohlgefühl und die Leistungsfähigkeit fördert. Genau diesen Effekt müssen wir uns von Anfang an zu Nutze machen, um die Kinder langfristig zu binden. Glücksmomente entstehen, wenn wir etwas Bestimmtes erreichen. Das Problem zu Beginn der Tischtennis-Schnupperphase ist, dass Kinder nicht gleich große Erfolge und Siege feiern können, da ihnen die Erfahrung, die Technik und das Können fehlen.
Ob Ego-Shooter, Strategiespiel, Rollenspiel oder MOBA – bei fast allen erfolgreichen Spielen muss man die Schritte des Gegners vorhersehen können, um richtig punkten zu können. Um beim Tischtennis punkten zu können, muss man ebenfalls den Gegner beobachten, seine Stellung analysieren und daraus die Flugbahn des gegnerischen Balls berechnen.
Für alle, die sich angesprochen fühlen, bieten wir drei Wochen lang gratis Training ab dem 11.11.2016 an. Damit wir uns etwas organisatorisch darauf vorbereiten können, bitten wir um eine kurze Anmeldung in Form einer Mail an die unten genannte Adresse.
Wie alt ihr seid, ist eigentlich egal. Je früher ihr anfangt mit einem Sport, desto größer sind die Chancen, dass aus euch ein Talent wird! Etwa ab einem Alter von acht Jahren hat man das nötige Ballgefühl entwickelt, um mit Tischtennis richtig starten zu können.
Der TTV Hervest-Dorsten hat als einer der wenigen Vereine in der Nähe auch eine gute Jugendabteilung: Vier Trainer arbeiten mit den Jugendlichen in vier Trainingsgruppen, die wir im Laufe der Zeit entwickelt haben: Leistungs-, Qualifikations-, Einstiegs- und die ganz neue Mädchengruppe, über die wir ganz besonders stolz sind, da diese ihre eigene Trainerin hat. Alle anderen Gruppen werden von ihrem eigenen Trainer geleitet.
Aber keine Angst: Alle Gruppen trainieren zeitgleich, sodass auch schnell Kontakte zu allen anderen Kindern geknüpft werden können. Trainingszeiten sind dienstags und freitags, jeweils um 17 Uhr, in der Sporthalle des St. Ursula Gymnasiums an der Brüderstraße 4 (hinter dem Atlantis). Der Parkplatz befindet sich auf dem damalige Kids World Gelände. Für weitere Informationen schau dich doch einfach auf unserer Homepage um oder schreibe Robin Juste direkt eine Mail über robin.juste@ttv-hervest-dorsten.de.