Vizeweltmeister und zweimal Bronze bei der Tischtennis-WM in Kroatien für TTV-Trio

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165 Sportlerinnen und Sportler kamen vom 12. bis zum 16. Oktober im Mate Parlov-Sports-Center in Pula, Kroatien zusammen, um die Weltmeister auszuspielen, darunter auch Margarete Gursch, Jürgen Brandenstein und Michael Baltus vom TTV Hervest-Dorsten. Sie alle genossen die sportliche Herausforderung, sahen die WM aber auch als Teil ihrer physikalischen Therapie, denn sie alle leiden an der neurodegenerativen Erkrankung Morbus Parkinson.

„Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer bei dieser WM ist der lebende Beweis dafür, dass Tischtennis hilft, die Symptomatik bei Parkinson zu verbessern“, so heißt es in der Pressemitteilung des PingPongParkinson Deutschland e.V., denn „beim Spielen wird das Gleichgewicht trainiert, die Reaktionsfähigkeit gesteigert und die Augen-Hand-Koordination verbessert“.

Der Erfolg der Veranstaltung drückt sich auch in Zahlen aus:

  • 165 Teilnehmer, davon 107 Männer und 58 Frauen
  • 5 Wettbewerbe mit je 3 Klassen:
  • Herren Einzel/Doppel, Damen Eimnzel/Doppel und Mixed
  • 20 Nationen nehmen teil:
    USA, Deutschland, Brasilien, Dänemark, England, Frankreich, Israel, Japan, Kroatien, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schottland, Schweden, Schweiz, Slowenien, Spanien und die Tschechische Republik

Davon aus Deutschland:

  • 52 Spieler, davon 39 Männer und 13 Frauen
  • 7 Coaches
  • 4 Betreuer
  • 1 Physiotherapeut
  • 1 Ernährungsberaterin

(Quelle: Pressemitteilung des PingPongParkinson Deutschland e.V., Barbarastraße 17, 48529 Nordhorn)

 

Und sie spielten sehr erfolgreich!

Margarete Gursch und Jürgen Brandenstein wurden ohne Niederlage Gruppensieger im Mixed in der Wettkampfklasse 2. Dabei gelang es ihnen gegen die ärgsten Widersacher aus Dänemark/Schweden, einen 3:11 und 6:11-Rückstand noch in einen Sieg umzuwandeln. Ähnliche Nervenstärke bewiesen sie auch gegen die israelische Kombination, die im fünften Satz mit 15:13 bezwungen wurde.

In der Endrunde siegte man in einem umkämpften Spiel mit einem Viersatzsieg zunächst gegen eine Kombination aus der Schweiz und anschließend gegen eine schwedisch-deutsche Paarung in fünf Sätzen. Damit war tatsächlich das Finale erreicht! Auch hier ging es hin und her: nach den ersten beiden jeweils unglücklich mit 9:11 Punkten verlorenen Sätzen rissen Gursch/Brandenstein das Spiel eindrucksvoll herum und siegten in den nächsten Sätzen mit sage und schreibe 11:3 und 11:1. Im Entscheidungssatz blieb es bis zum Schluss spannend, aber schließlich musste man dem schwedisch-dänischen Mixed den Weltmeistertitel überlassen. Dennoch war die Freude über WM-Silber riesengroß.

Im Einzel musste Margarete Gursch in der ambitionierten Wettkampfklasse 1 ran. Nach recht deutlicher Niederlage gegen die Gruppensiegerin kam es in der Dreiergruppe zum Finish mit einer englischen Kontrahentin. Wieder lag die TTV-Akteurin mit 0:2 hinten und wieder gelang das Kunststück, das Spiel noch mit 3:2 zu gewinnen – eine weitere mentale Meisterleistung! In der Runde der letzten Acht war dann Schluss gegen die spätere Weltmeisterin aus Japan.

Im Doppel erreichte Margarete Gursch an der Seite von Gabi Salingre Platz 2 in der Gruppe und in der Endrunde Rang drei: Bronze!

Und die Herren?

 

Michael Baltus scheiterte trotz eines siegreichen Spiels knapp in der Gruppenphase in der Wettkampfklasse 3, wobei ihn vor allem der in der Verlängerung verlorene fünfte Satz ärgerte, während Jürgen Brandenstein aufgrund des direkten Vergleichs mit dem auch zweimal erfolgreichen Dritten in die Hauptrunde einzog und hier noch einen weiteren Sieg in der starken Wettkampfklasse 2 holte. Gemeinsam setzten sie im Dippel aber noch einen drauf: Nach einem Freilos führte sie der Weg nach einem (natürlich!) Fünfsatzsieg bis ins Halbfinale, wo die späteren Weltmeister Endstation waren. Aber was solls: Wieder eine Bronzemedaille!

 

 

https://fb.watch/gcNnPluUr6/ (Doppel Stream)

Fazit: Was als fixe Idee begann, wurde zu einem großen Triumph für die drei Akteure des TTV Hervest Dorsten und das auch dank der Unterstützung von TTV-Geschäftsführer Marco Stepka, der dem knapp einwöchigen Trip nach Kroatien als Trainer den Stempel aufdrückte.