So wird die Halle voll oder: Wie man auch heute Jugendliche für Sport begeistern kann

In nahezu allen Sportarten ist es zu beobachten: rückläufige Mitgliederzahlen, weniger Mannschaften, Fusionen. Es stellte sich schon vor Corona heraus: Der Nachwuchsbereich ist oft das Sorgenkind in den Sportvereinen. Das gilt ganz besonders für den Tischtennissport. Im Jahr 2022 hatte der Deutsche Tischtennis-Bund rund 506.000 Mitglieder. Dies ist der tiefste Wert seit mindestens 2002, als es noch über 680.000 Mitglieder waren. Schon seit 1989 geht die Mitgliederzahl kontinuierlich bergab. Kann man diesem Trend überhaupt entgegenwirken oder sollte man sich irgendwie arrangieren und akzeptieren, dass es eben durch den „gesellschaftlichen Wandel“ kaum noch Nachwuchs im Tischtennissport gib?

Nein, denn es gibt sie, die Möglichkeiten, die Halle auch heute noch voll zu kriegen! So zeigt es der Tischtennisverein TTV Hervest-Dorsten mit seinen Sportwerbewochen an den örtlichen Grundschulen:

Für eine ganze Woche steht dann für die Jahrgangsstufen 3 und 4 Tischtennis auf dem Stundenplan. Jugendwart Robin Juste führt zusammen mit anderen ehrenamtlichen Mitgliedern des Vereins von Montag bis Donnerstag Trainingseinheiten über je 2 Stunden während der Unterrichtszeit in der Sporthalle durch. Dazu gehören unter anderem eine korrekte Schlägerhaltung, der Aufschlag und die Regeln des Milchcups: Am Freitag steht das große Abschlussturnier im Milchcup-System auf dem Programm. Die Kinder haben immer viel Spaß und das nicht nur, weil sie Urkunden und Sachpreise (z.B. 2 Gratis-Tischtennisschläger pro Klasse) erhalten, sondern weil sie ihr Gemeinschaftsgefühl stärken, eine spannende Abwechslung im Schulalltag genießen und Spaß an der Bewegung empfinden. So ganz nebenbei haben auch die Lehrkräfte ihre Vorteile, weil der Unterrichtsalltag entlastet wird, eine Bereicherung das Unterrichtsangebot abwechslungsreich erweitert wird und keine Materialkosten entstehen, da der Verein das Equipment zur Verfügung stellt.

Der Clou und Mehrwert für den Verein:

Viele Kinder strömen nach Abschluss der Sportwerbewoche sogleich in die Sporthalle zum Trainingsangebot des TTV Hervest-Dorsten. Viele der mittlerweile 7 Nachwuchsmannschaften sind aus dieser Keimzelle entstanden. Ganz ohne Verpflichtung kann man ein Schnuppertraining absolvieren und in verschiedenen Trainingsgruppen vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen bei professionell ausgebildeten Trainern mitmachen. Der TTV Hervest – Dorsten beweist: Man kann die Halle auch heute noch vollkriegen und das sei auch anderen Vereinen in Kooperation mit Kommunen und Schulen wärmstens empfohlen!

Der jüngste Beweis: die Sportwoche an der St-Antonius-Grundschule vom 17.-21.9.22