Pingpongparkinson-Weltmeisterschaft 2023 in Wels-Österreich 

Pingpongparkinson-Weltmeisterschaft 2023 in Wels-Österreich 
 
Vom 25.09. bis 30.09.2023 fanden im oberösterreichischen Wels die Pingpongparkinson -Weltmeisterschaften statt. 
Wie im letzten Jahr in Kroatien nahmen auch dieses Mal die drei TTV-Spieler Margret Gursch, Jürgen Brandenstein und Michael Baltus daran Teil. 
Hochmotiviert und mit jeder Menge Trainingsfleiß wollten wir uns der Konkurrenz stellen. 
Doch schon am ersten Spieltag spielte das Schicksal uns in den Karten. Margret musste krankheitsbedingt noch während der Vorrunde aufgeben. Sie versuchte es noch am nächsten Tag im Doppel mit ihrer Schweizer Partnerin, doch es war ihr nicht möglich vernünftig am Tisch zu stehen und Tischtennis zu spielen. So konnte sie auch mit Jürgen nicht mehr um die Goldmedaille im Mix spielen. 
Jürgen und Michael ließen dagegen in der Vorrunde ihren 5 Gruppengegnern keine Chance. Jürgen gab in fünf Begegnungen nur einen, Michael zwei Sätze ab. Beide zogen als Gruppenerste in die Hauptrunde ein. 
Jürgen wurde auch in der Hauptrunde seiner Favoritenrolle gerecht und gewann wieder alle fünf Spiele. Wow, was für ein Start in die Weltmeisterschaft. 10 Spiele, 10 Siege, besser ging es nicht. Er brauchte im Gegensatz zu Michael noch nicht einmal die Unterstützung unseres Betreuers Marco Stepka. Er lehrte seinen Konkurrenten mit dieser Serie das Fürchten. 
Michael dagegen verlor sein erstes Match in der Hauptgruppe ziemlich dramatisch. Er erwischte einen sehr guten Start und setzte das mit Michaela Lücke einstudierte bestens um. 11:3 und 11:5 gingen die ersten beiden Sätze an den TTV-Akteur. Doch der Faden der Dominanz riss und ohne wirklich zu wissen wie, lag Micha plötzlich im 5. Satz 1:5 hinten. Die motivierenden Worte Marcos brachten ihn wieder in die Spur und kurz danach hatte er 3 Matchbälle. Doch die Taktik auf des Gegners Fehler hinzuspielen ging nicht auf und dieser nutzte seine erste Chance zum 12:10 und gewann somit das Spiel. 
Der Druck war damit auf ein unerträgliches Maß angewachsen. Im zweiten Spiel gewann der für Dorsten spielende Marler mit 3:1 und war wieder im Rennen. Es folgte ein 9:11, 15:13, 9:11 und 6:11. Das hieß eigentlich die nächsten beiden Spiele mussten gewonnen werden. Gegen den Polen musste dann wieder der 5. Satz entscheiden und den gab Micha an seinen Gegner ab. Aber die Spielverläufe hielten ihn noch im Rennen. Gegen den Oberhausener Ede Schunk konnte ein Sieg das Weiterkommen bedeuten. Dach die Sache hatte einen Haken. Ede Schunk schmiss Michael bei den German Open aus dem Turnier. Der Gewinner dieses Duells durfte in die KO-Runde einziehen. Das Spiel war an Dramatik nicht zu überbieten und am Ende stand unter den Jubel der Zuschauer ein 6:11, 11:9, 12:10 und 11:7 für unseren Spieler.  
 
Das Doppel mit Jürgen begann ohne große Unterhaltung. Beide Spiele wurden ohne Anstrengung gewonnen. Wir waren auf Medaillenkurs. Dachten wir zumindest. Mit einer Niederlage beschäftigten wir uns gar nicht. Doch die Achtelfinalgegner aus Tschechien spielten nicht mit und so gingen die ersten beiden Sätze mit 9:11 an die Tschechen. Wir wollten, konnten danach aber nicht mehr und verloren den dritten Satz mit 6:11 und konnten gar nicht begreifen was gerade passiert war. Wir waren ausgeschieden. Das konnte doch gar nicht sein. Wir wollten doch zusammen Weltmeister werden. 
Unbeschreiblich ist das, was sich nach dem Ausscheiden in meinem Kopf breit machte. Ich war leer und enttäuscht. Enttäuscht über mich selbst. Wir hatten beide nicht gekämpft und den Gegner nicht ernst genug genommen. Die fest eingeplante Medaille war futsch. 
 
Im Mixwettbewerb war dann für Michael mit einer angeschlagenen und deshalb unbeweglichen Partnerin trotz großen Kampfes nichts zu holen. Die Trostrunde durften wir dann bis ins Halbfinale spielen. Dort war Anita und Theo aus Dülmen dann Endstation. 
 
Jürgen hatte in der ersten KO-Runde aufgrund seiner Topleistung ein Freilos und stand schon im Achtelfinale. Michael dagegen musste sich für den Platz unter den besten 16 noch qualifizieren. Ziemlich souverän besiegte er seinen Gegner aus Deutschland mit 3:1. Der Satzverlust bildete sich mal wieder wegen seiner Unkonzentriertheit. 
Jetzt durften beide TTV-Spieler von Edelmetall träumen. 12 Spiele waren im Einzel gespielt. Noch zwei Siege und zumindest die Bronzemedaille war sicher. Doch wieder kam es anders als gedacht. Jürgen und Michael spielten gleichzeitig und Marco konnte sich nicht teilen. Da Jürgen nervenstärker und seine Spiele bisher souverän gewann, coachte Marco Michael. Sein Gegner aus Kroatien gewann bisher alle seine Spiele mit 3:0. Michael war voller Selbstvertrauen und hatte gedacht auch diesen Konkurrenten auf dem Weg zu einer Medaille auszuschalten. Was er nicht wusste und erst nach dem Match erfuhr, der Kroate hatte 54 Jahre an Tischtenniserfahrung auf dem Buckel und war schon kroatischer Bezirksmeister. So ging Michael chancenlos mit 0:3 unter. Die WM war vorbei. 
Das womit wir nicht rechneten trat dann auch noch ein. Jürgens Gegner schaffte drei Netzroller im 5. Satz nacheinander und gewann das Spiel. So war für Jürgen trotz einer 11:1 Bilanz genau wie für Michael mit einer Bilanz von 8:4 im Achtelfinale Schluss. 
Die Enttäuschung war für alle drei angereisten TTV-Sportler riesengroß und keine auch noch so schönen Worte konnten wirklich Trost spenden. Was als Fazit bleibt: Viel Pech und wenig Glück gehabt. Auch das Losglück hatten wir nicht im Gepäck. Unsere Unkonzentriertheit brachte uns beide und Margrets Gesundheitszustand um den Erfolg. Nächstes Jahr greifen wir dann noch einmal zu den Sternen und vielleicht gelingt es uns dann mit einen Weltmeistertitel zurück nach Dorsten zu kommen.  Bedanken möchten wir uns bei allen Mitgliedern des TTV die uns unterstützt und motiviert haben. 
 
Geschrieben von Michael Baltus
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